Kreis für Kunst Köln im Deutschen Theater, Erste Veranstaltung: Kandinsky-Ausstellung im Foyer.

Nr. of pages: 4.
Holding Institution: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau

[No Author]: Kreis für Kunst Köln im Deutscher Theater, 1 p.

„Unter diesem Namen hat sich in Köln eine Vereinigung gebildet, die beabsichtigt, durch Veranstaltung von Ausstellungen, Matinéen und Aufführungen Anregung zur Beschäftigung mit künstlerischen Dingen zu geben. Der Kreis für Kunst hat ein ausgesprochenes Programm. Er will objektiv auf alte und neue Versuche zu einer deutschen Kultur hinweißen, ohne sich mit ihrer jeweiligen Richtung zu identifizieren. Er hat den Ehrgeiz, mit zu arbeiten an d. r. künstlerischen Ausgestaltung des Lebens, will dadurch, daß er sich in vielen Fällen bewußt der Werke der Jüngsten annimmt, ihnen Gelegenheit geben, eine verständigen Publikum ihre Werte zur Diskussion zu stellen. Er wird versuchen, indem er abgelegene Gebiete älterer Epochen durchforscht, die Beziehungen aufzuweißen, die das Neue mit dem Alten verbinden. Die Organisation des ‘Kreis für Kunst Köln‘ ist eine gesellschaftliche. Als ihr Vorbild kann in etwa ein Pariser ‘Salon‘gelten, in dem in zwanglosen Genuß Fragen der Kultur erörtert werden.
Als erste Veranstaltung ist gegenwärtig eine Ausstellung Kandinsky´scher Bilder im Foyer des Deutschen Theaters. Kandisnky ist das Haupt des Espressionismusses in Deutschland, er wurde durch seine Organisation des „Blauen Reiters“ bekannt, der die neuen Bestrebungen in der Malerei, Literatur und Musik zusammenfassen wollte.
Er ist der Verfasser eines äußerst instruktiven Buches „Ueber das Geistige in der Kunst“, in dem er versucht, noch verworrene Begriffen zu klären, und zugleich einen Schlüssel zum Verständnis seiner eigenen malerischen Produktion gibt. Aus seinem Buch „Klänge“ folgt hier eine Probe, die charakteristisch für die Kunstanschauungen dieses Mannes und seines Kreises ist, ein Wille, die rein zufälligen äußeren Zusammenhänge auf das geringste Maß zurückzuführen und die inneren Verbindungen auf dem Wege der Form klarzulegen, Ausdruck für eine innere Notwendigkeit zu geben durch die Notwendigkeit der Form.
Seine Kompositionen sind Bildorganismen von lebenden Funktionen, die ihrerseits wieder durch das Bildganze bedingt sind. Die Einzelformen sind also Glieder des Ganzen, das Ganze ist nicht Addition, oder Produkt, sondern Dasein, Gestaltung.
Anfragen und Beitrittserklärung für den ‘Kreis der Kunst Köln im Deutscher Theater‘ sind an Herrn Direktor Kames, Deutsches Theater oder Herrn Dr. Livingstone Hahn, Deutscher Ring 42 zu richten.„ [n.p.]

Catalogue, cat. no. 1-20, 1 p.
"Kreis für Kunst Köln im Deutscher Theater" 1 p.
"Kandinsky: Aus dem Buch der Klänge." 1 p.
"Carmen Sylva. Zu Ihrem siebzigsten Geburtstag" 1 p.