exhibition

Hagenbund. Frühjahrsausstellung. [35. Ausstellung]


ID: 1050, Status: proof read
Exhibition period:
Mar 23‒Apr 1912
Type:
group
Organizing Bodies:
Künstlerbund Hagen / Hagenbund
Quickstats
Catalogue Entries: 272
Types of Work: painting and drawing: 210, other medium: 59, unknown: 3
Artists: 47
Gender: female: 6, male: 41
Nationalities: 6
Leaflet | Map data © OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA, Imagery © Mapbox
collapse all Catalogue View List View
Organizing Committee
"Hängekommission:
Adolf Gross; Karl Huck; Heinr. Revy: August Roth
Katalog: Otto Barth.
Plakat: Heinr. Revy.", p. 27

"Raumgestaltung vom Architekten Oskar Laske", p. 33

"BUNDESLEITUNG:
Dr. Rudolf Junk, Vorstand; Karl Stemolak, Vorstand-Stellvertreter; Prof. Josef J. Beyer, Schriftführer; Leopold Blauensteiner, Kassaverwalter; Adolf Gross; Harl Huck; Oskar Laske; August Roth; Ferdinand Schirnböck; Wilhelm Wodnansky.
Sekretär: Josef Franz Krzizek.", p. 67
Catalogue
Künstlerbund Hagen. Frühjahrsausstellung. [35. Ausstellung]. Vienna: Verlag des Künstlerbundes Hagen in Wien 1912.
Printed by: Christoph Reisser's Söhne, 1050 Vienna, nr. of pages: 73 [PDF page number: 88].
Holding Institution: Akademie der bildenden Künste Wien
Preface
[no author]: [no title], p. 5-13

“Die erzherzogliche Kunstsammlung “Albertina” bewahrt in ihren Mappen eine Sammlung von Blättern, die von den Mitgliedern der “Hagengesellschaft" im Laufe der Jahre an den Tischen des Café Sperl in der Gumpendorferstraße gezeichnet wurden und die schon heute als wichtige Dokumente zur Beurteilung der künstlerischen Interessen Wiens in den beiden letzten Jahrzehnten des neunzehnten Jahrhunderts gelten müssen. Wenn auch manche Blätter deutlich erkennen lassen, daß freundschaftlich-schalkhafte Geselligkeit äußerlich den Zusammenschluß der "Hagengesellschaft” erleichtert hat, die auch heute noch aus Mitgliedern aller Lager besteht, so zeigt doch wiederum die Fülle der ernsthaften Arbeiten, in denen sich nicht nur ein Widerklang individuellen Strebens, sondern so oft eine Auseinandersetzung mit den wichtigsten und brennendsten Fragen künstlerischer Kultur offenbart, daß hier ein Diskussionszentrum gegeben war, das für die weitere Entwicklung des Wiener Kunstlebens von entscheidender Bestimmung sein mußte. Und in der Tat ist von hier die Bewegung aus-[p.5]
gegangen, die mit der Gründung der Sezession ihren Anfang nahm. Der Stammsitz der Gesellschaft, das "Blaue Freihaus” des Gastwirtes Haagen, dessen Name der Gesellschaft blieb, beherbergte mit der Zeit eine bunte Fülle junger Künstler, aus der sich im Zusammenschlusse mit den unter Hoermanns Einfluß stehenden mißvergnügten Modernen der Künstlergenossenschaft eine Gruppe bildete, die in Raagens Hotel Viktoria ihre Zusammenkünfte abhielt, um die Gründung der Sezession vorzubereiten.
Dieses Ausscheiden, das von seiten der Sezession im Interesse der eigenen Sache natürlich geheim erfolgen mußte, zeitigte heftige persönliche Konflikte und bestimmte die Zurückbleibenden zur Bildung einer eigenen Gesellschaft: die im Künstlerhaus unter eigener Jury und mit eigenen Räumen zwei Ausstellungen arrangierte, deren großer Erfolg die eifersüchtigen Kollegen bewog, bei einer dritten Ausstellung jedes Sonderrecht zu verweigern, worauf sich die junge Vereinigung von der Genossenschaft freimachte, um im Kunstsalon Miethke ihre dritte Ausstellung zu eröffnen. [p. 6]
Die nach dem Lossagen vom Künstlerhause erstarkte Freude am freien künstlerischen Schaffen, der Erfolg des ersten selbständigen Unternehmens, die wohlwollende Förderung von seiten der maßgebenden Faktoren und wohl auch das lockende Beispiel der Sezession führten zur Konstituierung des "Künstlerbundes Hagen", der dank dem Entgegenkommen des Bürgermeisters Dr. Lueger im Jänner 1902 in den vom Architekten Urban adaptierten Räumen der Zedlitzhalle unter dem Vorsitze Heinrich Leflers seine künstlerische Betätigung begann, in deren Ausübung jetzt nach zehnjährigem Wirken die zweiundvierzigste Kunstausstellung in Wien veranstaltet wird.
Der Hagenbund, der mit der Tendenz einer gemäßigten Moderne begründet wurde, zeigte in seinen Ausstellungen natürlich in erster Reihe die künstlerische Entfaltung seiner eigenen Mitglieder, deren Stand einem ziemlichen Wechsel unterworfen war. Im allgemeinen hat sich die Entwicklung in der Richtung des Intimen bewegt und in der Malerei besonders auf die Durchbildung stimmungsvoller Land-[p. 7]
schaften konzentriert. Die sich hieraus ergebende spezifisch wienerische Note der Ausstellungen wurde zu einer österreichischen erweitert durch Heranziehung der slawischen Künstler, nachdem der repräsentative Verband tschechischer Künstler "Manes” im Jahre 1902, die polnische Künstlergruppe "Sztuka” im Jahre 1908 ihre großen Kollektivausstellungen in den Räumen des Hagenbundes veranstalteten, wo sie seitdem ständige Gäste geblieben sind.
Zwei Gesamtausstellungen der österreichischen Künstlergruppe "Jungbund”, eine Spezialausstellung der Werke des Ehepaares Mediz und die Durchführung einer Ausstellung der jüngsten Modernen im Jahre 1911 sowie der "Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs" betonten weiter den österreichischen Grundcharakter der Hagenbund-Veranstaltungen, die durch Einschiebung von Darbietungen ausländischer Kunst ihren weiteren Ausbau erhielten. Als Einzelerscheinungen wurden dem Wiener Publikum vorgeführt Arnold Böcklin 1903, Max Liebermann 1904, Konstantin Meunier 1906, Louis Corinth 1906, Heinrich und Willy [p. 8]
Zügel, Georg Wrba und Vettore Zanetti-Zilla 1907, Théo von Rysselberghe, Gino Parin und Rudolf Sieck 1908, Karl Haider 1908, Otto Hierl-Deronco 1909, Wilhelm Busch 1909 und Otto Hettner 1910. Als Kollektivausstellungen ausländischer Gruppen wurden im Hagenbund gezeigt: "Bund zeichnender Künstler in München” 1904 und 1909, Englische Radierer 1905, Sächsische Künstler 1906, Ungarische Künstlervereinigung "Kéve" 1910, Schwedische Künstler 1910 und moderne Norweger 1912. An ausländischen Ausstellungen hat sich der Hagenbund beteiligt: München 1901, 1904 und 1909, Düsseldorf 1902 und 1911, Dresden 1903, 1908,1909 und 1911, St. Louis 1905, London 1906, Venedig 1907 und Rom 1911.
Der Künstlerbund Hagen hätte seine nunmehr zehnjährige Tätigkeit, die seit der Gründung nur im schwersten Kampfe mit materiellen Hemmnissen und durch fortwährende persönliche Opfer von seiten seiner Mitglieder möglich war, nicht entfalten können, wäre ihm nicht von seiten der berufenen Faktoren eine Fülle wohlwollender Geneigtheit entgegenge-[p. 9]
bracht worden, für die wir hier öffentlich unseren Dank bekunden. Die hochherzige Spende des Mitbegründers Freiherrn von Drasche ermöglichte dem Hagenbund die Eröffnung des eigenen Hauses; die k. k. Minister weiland Exzellenz von Hartel, Exzellenz Baron Bienerth, Exzellenz Gustav Marchet, Ministerpräsident Graf Stürgkh und Exzellenz Dr. Max Ritter Hussarek von Heinlein, die k. k. Sektionschefs Stadler von Wolffersgrün, Exzellenz Graf Wickenburg, Miloš von Fesch, Präsident Dr. Karl Ritter von Wiener und Ministerialrat von Förster-Streffleur haben durch persönliche Liebenswürdigkeit und Anteilnahme die tatkräftige Förderung durch das hohe k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht noch wertvoller gestaltet; dem hohen niederösterreichischen Landtag sind wir für Gewährung einer Subvention, den Bürgermeistern der Stadt Wien weiland Sr. Exzellenz Dr. Karl Lueger und Dr. Josef Neumayer für Überlassung des Ausstellungslokales, weiters einem großen Teile der Presse für die Unterstützung zu Dank verpflichtet. Wir bitten die genannten Behörden, alle pri-[p. 10]
vaten Förderer und Freunde des Hagenbundes um Bewahrung ihres Wohlwollens, auch wenn uns durch äußere Verhältnisse ein weiteres Wirken unmöglich gemacht werden sollte. Denn die ursprüngliche Absicht, die eben eröffnete Ausstellung als erste im zweiten Jahrzehnt des Bestandes durch besonders würdige und interessante Darbietungen aus dem Rahmen der übrigen hervorzuheben, ist durch den Beschluß der Gemeinde Wien, dem Hagenbund das Ausstellungslokal zu entziehen, im letzten Moment zerstört worden; es mußten wichtige Abmachungen mit ausländischen Künstlern rückgängig gemacht und aus finanziellen Rücksichten jede nicht unbedingt nötige Ausgabe vermieden werden. Man wird unter diesen Umständen Nachsicht walten lassen und nicht uns die Schuld dafür beimessen, daß diese Ausstellung, die wie keine andere dazu berufen gewesen wäre, den prinzipiellen Standpunkt des Hagenbundes im Wiener Kunstleben zu präzisieren, ihren Zweck nicht mit wünschenswerter Deutlichkeit erfüllt.
Es ist selbstverständlich, daß der Hagenbund wie alles Lebendige, im Laufe der Jahre Wand-[p. 11] lungen durchgemacht hat: das Prinzip des Festhaltens einer gemäßigten Richtung erscheint durch einige neuere Ausstellungen aufgehoben, die von der gegenwärtigen Leitung in wohlüberlegter Absicht veranstaltet wurden. Es darf daher nicht als Entschuldigung mißdeutet werden, wenn wir diese Wandlung mit folgendem erklären: Jeder Verein, der künstlerische Interessen vertritt und in der Lage ist, durch Veranstaltung von Ausstellungen den Überblick über das gegenwärtige Kunstschaffen zu erweitern, hat die moralische Verpflichtung, der Öffentlichkeit möglichste Einsicht in die künstlerische Entwicklung jeder Richtung zu vermitteln; da seit Schließung der "Kunstschau” in Wien die neuesten Kunstregungen totgeschwiegen oder unterdrückt werden, muß der Hagenbund hier eingreifen; er tut es bewußt und umso lieber als seine ursprüngliche Aufgabe, durch die Pflege gemäßigter moderner Kunst das Verständnis für schwerer zu Erfassendes in weitere Kreise zu tragen, heute als erfüllt angesehen werden darf. Man wird es uns nicht verübeln, daß [p. 12]
wir uns bei zunehmendem Alter nach der Richtung der Jugend hin entwickeln: allen jungen Talenten die Wege zu ebnen ist immer als dankenswert empfunden worden und der Hagenbund rechnet es sich zur Ehre an, Künstler wie Hanak und Mestrović zuerst dem Wiener Publikum vorgeführt zu haben. Ein flüchtiger Blick auf die nachfolgende Liste aller Künstler, deren Arbeiten auf Hagenbundausstellungen vertreten waren, zeigt ja, wie viele Mitglieder der anderen Wiener Künstlergruppen bei uns ihre Laufbahn begonnen haben. Wir wollen auch heute offen für die Jugend eintreten, denn das Neue, das Jugendliche, die Zukunft ist nicht der Feind, sondern die Fortsetzung des Gegenwärtigen und nur durch gutwilliges, vorurteilsfreies Entgegenkommen ist es möglich, das scheinbare Zusammenprallen unvereinbarer Gegensätze natürliche Entwicklung erkennen zu lassen. Sollte diese Ausstellung wirklich die des Hagenbundes sein, so betonen wir damit noch zum Schlusse ein wahrhaft künstlerisches Moment: die Freude am Werdenden.” [p. 13]
Catalogue Structure
Preface, p. 5-13
"Verzeichnis aller Künstler, die in den Ausstellungen des Hagenbundes vertreten waren", p. 15-26
"Hängekommission ", p. 27
"Verkauf der Kunst-Werke ", p. 29
"Verzeichnis der Kunstwerke", cat. no. 1-272,p. 31-57
"Namensverzeichnis der Aussteller", p. 59-64
"Mitgliederverzeichnis", p. 65-73
"Inserate", n. p.
Additional Information
Other Mediums listed
Participant Addresses listed
Members listed
Member Addresses listed
Additional Notes
Location information and number [35. Ausstellung] taken from:
Agnes Husslein-Arco; Mathias Boeckl; Harald Krejci: Hagenbund. Ein europäisches Netzwerk der Moderne. 1900 bis 1938. 2014. p. 164.

Catalogue date information: "1912". Additional date information taken from:
Agnes Husslein-Arco; Mathias Boeckl; Harald Krejci: Hagenbund. Ein europäisches Netzwerk der Moderne. 1900 bis 1938. 2014. p. 164.

+Gender Distribution (Pie Chart)

Created with Highcharts 8.1.0Chart context menumalefemaleHighcharts.com

+Artists’ Age at Exhibition Start(Bar Chart)

Created with Highcharts 8.1.0CountChart context menuExhibition Appearances (Living)Exhibition Appearances (Deceased)222324252627282930313233343536373839404142434445464748495051525354555657585960616263646566676869012345Highcharts.com

+Artists’ Nationality(Pie Chart)

Created with Highcharts 8.1.0Chart context menuAustriaCzechiaGermany[unknown]HungaryPolandHighcharts.com

+Places of Activity of Artists(Pie Chart)

Created with Highcharts 8.1.0Chart context menuViennaPragueMunichParisBudapest[unknown]Nový JičínDresdenKrems an der DonauBerchtesgadenHorn, AustriaRožnov pod RadhoštěmNeulengbachLvivHighcharts.com

+Exhibiting Cities of Artists(Pie Chart)

Created with Highcharts 8.1.0Chart context menuViennaPragueMunichBudapestHodonínVeniceLondonBremenCologneBerlinMannheimRomeDresdenDusseldorfDarmstadtOlomoucWeimarBrusselsHamburgKladnoLeipzigAmsterdamValašské MeziříčíChrudimKroměřížHighcharts.com

+Catalogue Entries by Type of Work(Pie Chart)

Created with Highcharts 8.1.0Chart context menu272 catalogue entriesunknowndrawingdrawing: chalkdrawing: charcoaldrawing: pen and inkother mediumpainting: aquarellepainting: gouachepainting: oilpainting: temperapastelHighcharts.com

+Catalogue Entries by Nationality(Pie Chart)

Created with Highcharts 8.1.0Chart context menu47 artists / 213 catalogue entriesAustriaGermanyCzechiaPoland[unknown]HungaryHighcharts.com
Recommended Citation: "Hagenbund. Frühjahrsausstellung. [35. Ausstellung]." In Database of Modern Exhibitions (DoME). European Paintings and Drawings 1905-1915. Last modified Apr 11, 2025. https://exhibitions.univie.ac.at/exhibition/1050