exhibition

Ausstellung französischer Kunstwerke


ID: 115, Status: proof read
Exhibition period:
May 1‒31, 1907
Type:
group
Organizing Bodies:
Verein zur Förderung der Kunst
Currency:
M (German Mark)
Ticket Price:
1 [day]; 3 [multiple entry]; 12 [20 tickets]; 7 [10 tickets]
Quickstats
Catalogue Entries: 529
Types of Work: painting and drawing: 233, other medium: 296
Artists: 101
Gender: female: 10, male: 91
Nationalities: 3
Leaflet | Map data © OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA, Imagery © Mapbox
collapse all Catalogue View List View
Organizing Committee
“PARISER AUSSCHUSS:
Vorsitzender: A. Rodin, Bildhauer.
Stellvertretender Vorsitzender, General-Kommissar: Leonce Bénédite, Konservator des «Musée National du Luxembourg» in Paris.
Hilfs-General-Kommissar: Charles Masson, Hilfskonservator des «Musée National du Luxembourg».
Schriftführer: André Girodie.
Mitglieder: A. Besnard, Kunstmaler; Ch. Cottet, Kunstmaler; E. Dinet, Kunstmaler; G. La Touche, Kunstmaler; A. Lepère, Kunstmaler; Henri Martin, Kunstmaler; J. F. Raffaeli, Kunstmaler; Lucien Simon, Kunstmaler; André Saglio, Regierungskommissar bei den Kunstausstellungen; Gustave Soulier, Kunstkritiker.

STUTTGARTER AUSSCHUSS:
Präsident: von Bieber, Oberst, Flügeladjutant z. D., Vorstand des Vereins zur Förderung der Kunst.
Vize-Präsident: G. Ferrand, Konsul der französischen Republik. Schriftführer: Schmitt, Hofrat.
Mitglieder: Bruckmann, Hofrat, Heilbronn; Dörtenbach, Geh. Kommerzienrat; Eckener, Kunstmaler; Eisenlohr, Oberbaurat; von Gauss, Oberbürgermeister; von Gemmingen, Freiherr, Staatsrat; von Habermaas, Regierungsdirektor; von Haug, Professor, Direktor der Akademie bildenden Künste; Hölzel, Professor, Kunstmaler; A. Lambert, Professor, Baurat; Landenberger, Professor, Kunstmaler; von Lange, Profossor und Direktor der Staatsgalerie; Dr. Leube, Ulm; Merkel, Geh. Kommerzienrat, Esslingen; Ostertag-Siegle, Fabrikant; von Pfeiffer, Geh. Hofrat; von Pflaum, Geh. Kommerzienrat; Pressigny, Professor; Dr. L. Raynaud, französischer Vize-Konsul; Spemann, Geh. Kommerzienrat; Stier, Professor; von Vellnagel, Geh. Hofrat; Weizsäcker, Professor, Dr.”, p. 3-4
Opening Hours
daily: 9am - 6pm
Catalogue
Offizieller Katalog der Ausstellung französischer Kunstwerke. Stuttgart: Verlag Rudolf Mosse 1907.
Nr. of pages: 76.
Holding Institution: Kunst und Museumsbibliothek der Stadt Köln (KMB)
Catalogue Price
0.60
Preface
Bénedite, Léonce: Einleitung, p. 7-10
[Introduction in French], p. 11-14

“Einleitung.
Im XVIII. Jahrhundert haben ein französischer Architekt und ein französischer Maler Württemberg mit Werken versehen,die heute noch Bewunderung verdienen.
De la Guêpiere hat zur Ausschmückung der Hauptstadt und ihrer Umgebung beigetragen durch die Errichtung eines Teiles des Königl. Residenzschlosses, ferner der Schlösser Solitude und Monrepos' bei Ludwigsburg. Das leztere weist eine besonders glückliche Anwendung des Rococo-Stils auf.
Der 1725 zu Lunéville geborene Maler Nicolas Guibal, mit 20 Jahren Stipendiat der »Academie des Beaux-Arts« von Paris, wurde 1749 durch Herzog Karl Eugen nach Stuttgart berufen und beauftragt das im ehemaligen Lusthaus untergebrachte Theater zu dekorieren. Später wird Guibal auf Kosten des Herzogs nach Rom gesandt, daselbst nimmt ihn Raphaël Mengs wie einen der Seinigen auf und macht ihn mit der Technik der verschiedenen italienischen Schulen bekannt. Im Jahre 1755 stellt Herzog Karl den französischen Maler definitiv an mit dem Titel »Erster Maler und Direktor der Herzoglichen Galerie«. Bei Mengs Tod gab Guibal seinen dankbaren Gefühlen Ausdruck durch ein Gedenkblatt, das folgende Widmung an den deutschen Meister trägt: »Dem Andenken Mengs. Erfunden, gezeichnet und den Kindern dieses berühmten Malers dargebracht von Nicolas Guibal, erster Maler des Herzogs von Württemberg, sein Schüler und Freund, 1779«.
Das bemerkenswerteste Bild des französischen Malers ist die Decke über der Marmortreppe im Residenzschloss: »Württemberg blühend unter dem Einfluß der Künste und der Fruchtbarkeit der Jahreszeiten«. Die Decke des Marmorsaales im Residenzschloß stammt auch von Guibal. Seine anderen bedeutenden Werke sind: die mythologischen Szenen, welche die Kuppel des sich im Mittelpunkt befindlichen Pavillons von Schloß Solitude schmücken. Ferner die Auferstehung in der Kapelle desselben Schlosses; die Decke der Ordenskapelle, ein sehr schönes Jüngstes Gericht darstellend und über der königl. Loge die Anbetung der Hirten, beide im Schloß Ludwigsburg; endlich die Decke des runden Saales von Schloß Monrepos: Adonis verläßt Venus um auf die Jagd zu gehen.
Guibal verheiratete sich in Stuttgart, 1767, mit Frl. Julia Gerber, sie schenkte ihm zwei Töchter: Luise, die spätere Gattin des Herrn v. Einfeld, Stallmeister des Herzogs v. Württemberg und Karoline, die sich mit Staatsrat Heuchelin vermählte. Der französische Maler starb am 3. Novbr. 1784 und wurde auf dem Kirchhof von Hofen am Neckar begraben. Sein Leben und seine Werke verdienten kurz ins Gedächtnis zurückgerufen zu werden in dem Augenblick, da Stuttgart aufs neue französischen Künstlern herzliche Gastfreundschaft gewährt.
***
Im ganzen genommen hat die französische Schule sich immer nach einem bestimmten und tiefen Ideal der Wahrheit gerichtet. Sie ist von Anfang an wesentlich realistisch bis in ihre nachdrücklichsten Bestrebungen und eben diese fortwährende Sorge um die Wahrscheinlichkeit und Lebendigkeit hat sie vor dem Niedergang bewahrt in den Stunden technischen Nachlassens oder erfinderischen Überschwangs. Es hat sich bei ihr eine so starke Überlieferung von Wahrheits-Achtung ausgebildet, daß selbst in Zeiten des Sichgehenlassens und der Zügellosigkeit, dies Gefühl auch bei den nachlässigsten Künstlern, den zerstreutesten Träumern nie ganz eingeschlafen ist. Das XVIII. Jahrhundert eines Boucher, Greuze und Fragonard ist zugleich das Jahrhundert Watteau's, Chardin's und La Tour's, und so erscheint inmitten der größten Romantik und unter Auswüchsen von Unabhängigkeit und Individualismus und den schlimmsten Übertreibungen der dichterischen und schriftstellerischen Inspiration diese unvergleichliche Gruppe kühner und tüchtiger Landschaftsmaler, die Treuesten der Treuen, leidenschaftliche Verehrer der Natur. Eben die gesunde Überlieferung, die energische Disziplin machen die Vortrefflichkeit dieser Schule aus und sind der Ursprung ihrer Größe und ihres Ruhmes.
All die Schwankungen, die sie im Lauf dieses arbeitsamen und unruhigen Jahrhunderts erregen, alle Krisen, die sie verwirren und erschüttern, hatten nur ein und denselben Zweck: mit den widerwärtigen Gebräuchen der Schul-Routine zu brechen, die durch die Akademien auferlegten konventionellen Formen zu sprengen, sich gegen das Dogma des offiziellen Unterrichts aufzulehnen und die Gegenwart mit den gesunden und kräftigen Überlieferungen der Vergangenheit zu verknüpfen.
So richtig es ist die Kunst als Spiegel der Gesellschaft zn bezeichnen, so muß doch zugegeben werden, daß während mehrerer Jahrhunderte das nationale Leben in Frankreich in der Persönlichkeit des Herrschers aufging, und daß die Kunst, auf ihre natürliche Mission verzichtend, die Fähigkeit verloren hatte dem Leben und der Seele des Volkes Ausdruck zu verleihen. Nach der Revolution, dem Ausgangspunkt einer neuen Richtung, befreit sich die französische Schule als erste aus dem Joch der Vergangenheit und bemüht sich dem neuen sozialen Ideal gerecht zu werden, das im Einklang mit einer allgemeineren Humanität eine ernstere und gewissenhaftere Kunst verlangte. Sie hat auch gleich im Beginn des XIX. Jahrhunderts unbestreitbaren Einfluß ausgeübt auf alle Schulen der Welt, von denen sich die einen unter diesem Einfluß neu belebt, die andern vollständig erneuert haben. David, Géricault, lngres, Delacroix, und die vortrefflichen Landschafter Rousseau, Corot, J. Dupré und der große mystische Naturalist Millet, Courbet, der kräftige Realist, sowie die Bildhauer Rude, Barge oder Carpeaux, bedeuten nicht nur lokale Größen für Frankreich, sie sind allgemein anerkannte Erscheinungen, die ihre Zeit überflügeln und den künstlerischen Gedanken in alle Lande tragen ohne Unterschied von Rasse oder Nationalität.
Die Überlieferung dieser Meister ist keineswegs verloren gegangen, und in Frankreich ist die zweite Hälfte des Jahrhunderts der ersten nicht unwürdig. Aus den fruchtbaren Kämpfen und den wohltätigen Zusammenstößen ist die französische Schule mehr und mehr als Vertreterin der Wahrheit hervorgegangen, sie hat sich den Lehren der Natur unterworfen, durchdrungen von den Wundern der Wirklichkeit und den Gesetzen des Lebens. Träumer und Denker, rührsame Erzähler ebenso wie die grillenhaftesten Fantasiemaler, werden nicht nur begeisterte Beschauer, sondern auch aufmerksame, scharfsichtige Beobachter aller Lebensbedingungen von Wesen und Dingen. Zeugen die Namen Rodin, und Degas, Claude Monet und Carrière, Carolus Duran et Besnard nicht laut genug?
Sicherlich hat dieser Gedanke das Interesse für die französische Schule wachgerufen, das sich in der schmeichelhaften Aufforderung des »Vereins zur Förderung der Kunst« und des Konsuls der französischen Republik in Stuttgart, kund tut, eine zusammenfassende Ausstellung zu organisieren, die bezeichnend sei für die neue Ausdrucksweise der französischen Kunst und deren ununterbrochene Entwicklung. Die hauptsächlichsten Vertreter der gegenwärtigen französischen Kunst, sowohl unter den berühmtesten als unter den jüngsten und tätigsten sind mit Vergnügen dem Ruf gefolgt. Sie danken dem Verein für diesen Beweis von Hochachtung und wünschen, dass die Ausstellung den erwarteten Erfolg habe und ebenso gute als dauerhafte Beziehungen zwischen den Künstlern und Kunstliebhabern der beiden Länder einleite, zu ihrem beiderseitigen Nutzen und zum Wohl der ganzen Kunst.
Léonce Bénédite,
Konservator des »Musée national du Luxembourg« in Paris.”
Catalogue Structure
"I. Einleitung", p. 7
"II. Ölgemälde, Pastelle, Aquarelle, Zeichnungen etc.", cat. no. 1-229, p. 16-39
"III. Bildhauerei", cat. no. 230-267, p. 43-45
"IV. Plaketten und Medaillen", cat. no. 267a-383, p. 49-53
"V. Stiche und Lithographien", cat. no. 384-485, p. 57-62
"VI. Kunstgewerbe", cat. no. 486-528, p. 65-66
Additional Information
Other Mediums listed
Participant Addresses listed

+Gender Distribution (Pie Chart)

Created with Highcharts 8.1.0Chart context menumalefemaleHighcharts.com

+Artists’ Age at Exhibition Start(Bar Chart)

Created with Highcharts 8.1.0CountChart context menuExhibition Appearances (Living)Exhibition Appearances (Deceased)28293031323334353637383940414243444546474849505152535455565758596061626364656667686970717273747576012345678910Highcharts.com

+Artists’ Nationality(Pie Chart)

Created with Highcharts 8.1.0Chart context menuFranceSwitzerland[unknown]Highcharts.com

+Places of Activity of Artists(Pie Chart)

Created with Highcharts 8.1.0Chart context menuParisNeuilly-sur-SeineDouaiRoquebruneMoret-sur-LoingBoulogne-BillancourtSaint-CloudChatouHighcharts.com

+Exhibiting Cities of Artists(Pie Chart)

Created with Highcharts 8.1.0Chart context menuParisBerlinStuttgartStrasbourgPittsburghMunichBaselViennaGhentVeniceBrusselsBudapestAmsterdamSaint PetersburgLeipzigRomePragueBremenLondonMannheimCincinnatiZurichCologneNew YorkFrankfurt am MainFlorenceMarseilleChicagoOdessaKievRigaBostonDusseldorfEssenMilanOstendStockholmHighcharts.com

+Catalogue Entries by Type of Work(Pie Chart)

Created with Highcharts 8.1.0Chart context menu529 catalogue entriesother mediumpainting: aquarellepainting: oilpastelHighcharts.com

+Catalogue Entries by Nationality(Pie Chart)

Created with Highcharts 8.1.0Chart context menu101 artists / 233 catalogue entriesFranceSwitzerland[unknown]Highcharts.com
Recommended Citation: "Ausstellung französischer Kunstwerke." In Database of Modern Exhibitions (DoME). European Paintings and Drawings 1905-1915. Last modified May 10, 2025. https://exhibitions.univie.ac.at/exhibition/115