exhibition

Erste Ausstellung


ID: 595, Status: proof read
Exhibition period:
Oct‒Nov 1913
Type:
group
Organizing Bodies:
Neue Galerie
Quickstats
Catalogue Entries: 76
Types of Work: painting and drawing: 20, unknown: 56
Artists: 26
Gender: female: 1, male: 24
Nationalities: 10
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Catalogue
Erste Ausstellung. Berlin: Neue Galerie 1913. online: <https://hermannhuber.kleio.com/record/exhibition/541>.
Nr. of pages: [PDF page number: 10].
Holding Institution: Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin
Preface
Einstein, Carl: [no title], 2 p.

"Es ergab sich deutlich, daß der Impressionismus unfähig war, die neue Generation den Erlebnissen einer älteren zu verpflichten. Dies schloß jene Art ein; war er doch in Deutschland vor allem eher eine öfters nicht mißlungene Extravaganz interessant erregter Menschen.
Jedoch: Eine verpflichtende Kunst ist angehalten, die persönlichen Augenerlebnisse zu überschreiten und auf ein verbindlich Elementares zu dringen, stark genug, Menschen und Dinge gemäß dem Gesicht seiner Wahrheit zu verwandeln, zu organisieren; denn das Bild ist das Mittel des Malers, Menschen nach der Wahrheit seiner Anschauung umzubilden.
Man entgegnete unserer Kunst mit Einwürfen; wie sie künstlich und konstruiert sei, da wir trachteten, das Kunstwerk gemäß bestimmten Gesetzen zu verwirklichen.
Kunstgesetze gibt nicht der Ästhetiker, dessen posthume Erkenntnisse das Kunstschaffen nie einkreisen werden; eher zieht er aus dem Gesehenen rückschauende Regeln, die höchst mittelbar und mechanisch entartet sind.
Diese neue Kunst ist mehr als eine nur modische Reaktion, wofür mancher um den Markt Besorgte sie ausgeben möchte; sie errettet uns aus der Verwirrung, in der man Kunst der Technik gleichsetzte.
Ob wir natürlich sind? Natur ist die Ausrede des stubensicheren Bürgers. Man wird sich gewöhnen, die Welt nach diesen Bildern mälig umzusehen. Diese neuen Maler, die man gewissenlose Umstürzler schilt, kümmern sich um die Elemente ihrer Kunst die beständigen Formen, wodurch Kunst erst möglich wird.
Sie entzogen sich der üblichen, vagen Auffassung des Raumes, und es gelang ihnen, ein schöner Beweis ihrer unmittelbaren Kraft, den gültigen Grundlagen sich zu nähern. Picasso frug sich: Wodurch werden meine Vorstellungen dieses Körpers gültig? Wie entziehe ich mich der mechanischen Gewöhnung eines verflachenden Sehens, das in der Bequemlichkeit des Metiers unfruchtbar verdarb? Er fand die Lösung im Kubismus.
Man entwöhnte ich des zu raschen Scheltens, wenn man schaute, welche Deutlichkeit und Festigung das Auge im Kubismus gewinnt, und noch mehr, wenn die Kubisten sich auf ihre Vorfahren, die Gotiker, berufen wollten. Und das geringste Verdienst des Kubisten ist groß
genug, daß man ihn schätze; er bewahrte uns vor der Anödung durch ornamentale Falschstile.
Picasso unveränderliches Verdienst ist: er belebte das Gesetz, die Dinge zur stärksten Plastizität zu bringen, sie von einem durch nichts verflachten Raumbewußtsein zu durchdringen. Von hier aus werden geschichtlich gerichtete Naturen eine lebendige Anschauung der höchsten Künste gewinnen: der unerbittlichen Negerplastik, der Ägypterskulptur, der Gotik, des Barock: der Formeln, die, unberührt von Renaissanceplattitüden räumliche Aufrichtigkeit besaßen.
Welche Kraft steigt von Picasso über Derain zu Mattisse. Derain, der ernste Anreger, der es verstand, bei seiner plastischen Deutlichkeit die farbigen Mittel zu steigern; Mattisse, dem Kolorit und Zeichnung in harmonischer Gestalt sich halten und binden.
Von anderer Art sind die Deutschen; ihre Augen wurden widerstandsfähiger sie organisieren kräftiger und geben uns die Hoffnung auf eine neue Geschichte unserer Kunst.
Die Künstler werden den Beschauer verwandeln, und somit durchdringen."
Additional Information
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Recommended Citation: "Erste Ausstellung." In Database of Modern Exhibitions (DoME). European Paintings and Drawings 1905-1915. Last modified Jul 21, 2023. https://exhibitions.univie.ac.at/exhibition/595